Die Welt der Investitionen hat sich in den letzten Jahren stark verändert, da die Anleger zunehmend bestrebt sind, ihre Portfolios zu diversifizieren und die Risiken zu mindern.
Eine Möglichkeit, diese Diversifizierung zu erreichen, ist der Einsatz von strukturierten Produkten und alternativen Anlagen.
Wir werden untersuchen, wie strukturierte Produkte eingesetzt werden, um ein Engagement in alternativen Anlageklassen wie Private Equity, Immobilien und Infrastruktur zu ermöglichen. Außerdem werden wir uns mit den Vorteilen, Risiken und Beispielen dieser innovativen Investitionslösungen befassen.
Strukturierte Produkte und alternative Anlagen haben sich zu einer innovativen Lösung für Anleger entwickelt, die ein diversifiziertes Engagement in nicht-traditionellen Anlageklassen suchen.
Strukturierte Produkte
Strukturierte Produkte sind vorgefertigte Finanzinstrumente, die den Anlegern ein individuelles Engagement in einer Vielzahl von Anlageklassen und Risiko-/Renditeprofilen bieten sollen. Diese Produkte kombinieren häufig traditionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen mit Derivaten, um eine einzigartige Anlagelösung zu schaffen. Strukturierte Produkte können auf die spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen der Anleger zugeschnitten werden, z. B. auf Kapitalschutz, höhere Erträge oder geringere Volatilität.
Alternative Anlagen
Alternative Anlagen beziehen sich auf Anlageklassen, die nicht zu den traditionellen Anlagekategorien gehören, wie Aktien, Anleihen und Bargeld. Beispiele für alternative Anlagen sind Private Equity, Immobilien, Infrastruktur, Hedgefonds und Rohstoffe. Diese Anlagen zeichnen sich häufig durch ihre geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen aus, was sie für Diversifizierungszwecke attraktiv macht. Allerdings sind sie in der Regel auch weniger liquide und komplexer als traditionelle Anlagen.
Strukturierte Produkte und alternative Anlagen: Eine perfekte Ergänzung
In den letzten Jahren haben Finanzinstitute strukturierte Produkte entwickelt, die Anlegern ein Engagement in alternativen Anlagen ermöglichen. Auf diese Weise haben sie Anlegern den Zugang zu nicht traditionellen Anlageklassen ermöglicht, die früher institutionellen oder sehr vermögenden Privatpersonen vorbehalten waren. Diese strukturierten Produkte enthalten häufig alternative Anlagen, die ein individuelles Engagement und ein einzigartiges Risiko-Rendite-Profil ermöglichen.
Privates Beteiligungskapital
Private Equity bezieht sich auf Investitionen in Unternehmen, die sich in Privatbesitz befinden und nicht an öffentlichen Börsen gehandelt werden. Anleger engagieren sich in der Regel in Form von Kommanditgesellschaften oder Fonds, die Kapital von verschiedenen Anlegern zusammenlegen, um private Unternehmen zu erwerben, zu verwalten und zu verkaufen. Strukturierte Produkte, die ein Engagement in Private Equity bieten, umfassen häufig Anlagen in Fonds, die ein diversifiziertes Portfolio von Private Equity-Anlagen halten.
Beispiel: Private Equity-Linked Notes
Private Equity-linked Notes (PELN) sind strukturierte Produkte, die den Anlegern ein Engagement in der Wertentwicklung eines Private-Equity-Fonds oder eines Korbs von Private-Equity-Anlagen bieten. Die Rendite des PELN ist an die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Private-Equity-Fonds gekoppelt, so dass die Anleger am Wachstum privater Unternehmen teilhaben können, ohne direkt in sie zu investieren. Diese Anleihen können je nach ihrer Struktur und den zugrunde liegenden Anlagen Kapitalschutz oder höhere Renditen bieten.
Liegenschaften
Bei Immobilieninvestitionen geht es um den Erwerb, die Verwaltung und die Veräußerung von physischen Objekten, z. B. Wohn- oder Geschäftshäusern. Anleger können sich auf verschiedene Weise an Immobilien beteiligen, z. B. durch direkten Besitz, Immobilieninvestmentfonds (REITs) und Fonds, die in Immobilienwerte investieren.
Beispiel: Immobiliengebundene Schuldverschreibungen
Real Estate-Linked Notes sind strukturierte Produkte, die den Anlegern ein Engagement in der Wertentwicklung eines Immobilienportfolios oder -index bieten. Diese Schuldverschreibungen können an verschiedene Immobiliensektoren wie Wohn-, Gewerbe- oder Industrieimmobilien gebunden sein und können Kapitalschutz oder höhere Renditen bieten. So kann eine Schuldverschreibung beispielsweise an die Wertentwicklung eines REIT-Indexes gekoppelt sein, was den Anlegern ein diversifiziertes Engagement in Immobilienwerten ermöglicht, ohne dass sie diese direkt besitzen müssen.
Infrastruktur
Infrastrukturinvestitionen umfassen die Finanzierung, den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung grundlegender Einrichtungen und Dienstleistungen, wie z. B. in den Bereichen Verkehr, Energie und Telekommunikation. Diese Anlagen bieten in der Regel stabile, langfristige Cashflows, was sie zu einer attraktiven Option für Anleger macht, die Erträge und Diversifizierung suchen.
Beispiel: Infrastruktur-gebundene Anleihen
Infrastructure-Linked Notes sind strukturierte Produkte, die ein Engagement in der Wertentwicklung von Infrastrukturanlagen oder -fonds bieten. Diese Schuldverschreibungen können an die Wertentwicklung eines bestimmten Infrastrukturprojekts, z. B. einer Mautstraße, oder an ein diversifiziertes Portfolio von Infrastrukturanlagen, die von einem Fonds verwaltet werden, gebunden sein. Die Rendite dieser Anleihen kann an den Cashflow oder die Gesamtperformance der zugrunde liegenden Vermögenswerte gekoppelt sein und bietet den Anlegern das Potenzial für Erträge und Kapitalzuwachs.
Vorteile von strukturierten Produkten mit alternativen Anlagen
- Diversifizierung: Strukturierte Produkte, die ein Engagement in alternativen Anlagen ermöglichen, bieten Anlegern die Möglichkeit, ihre Portfolios über die traditionellen Anlageklassen hinaus zu diversifizieren, was das Gesamtrisiko des Portfolios verringern und die Rendite steigern kann.
- Individuelle Anpassung: Strukturierte Produkte können auf die spezifischen Bedürfnisse und Präferenzen der Anleger zugeschnitten werden und ermöglichen ihnen den Zugang zu alternativen Anlagen mit unterschiedlichem Kapitalschutz, Risikopotenzial und Renditepotenzial.
- Liquidität: Während alternative Anlagen oft weniger liquide sind als traditionelle Anlagen, können strukturierte Produkte ein liquideres Mittel sein, um ein Engagement in diesen Anlageklassen zu erlangen. Dies ist besonders für Anleger von Vorteil, die mehr Flexibilität bei ihren Anlagestrategien benötigen.
- Zugang zu Fachwissen: Strukturierte Produkte, die mit alternativen Anlagen verbunden sind, beinhalten oft Partnerschaften mit spezialisierten Vermögensverwaltern, die den Anlegern Zugang zu Branchenkenntnissen gewähren und die Anlageergebnisse potenziell verbessern.
Risiken von strukturierten Produkten mit alternativen Anlagen
- Komplexität: Strukturierte Produkte sind oft komplexer als herkömmliche Anlagen und erfordern ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden Vermögenswerte und Strukturen. Diese Komplexität kann es den Anlegern schwer machen, die Risiken und potenziellen Erträge dieser Produkte vollständig zu beurteilen.
- Gegenparteirisiko: Da strukturierte Produkte häufig den Einsatz von Derivaten beinhalten, sind die Anleger einem Gegenparteirisiko ausgesetzt, d. h. dem Risiko, dass der Emittent des strukturierten Produkts oder die Gegenpartei des Derivatkontrakts ihren Verpflichtungen nicht nachkommt.
- Liquiditätsrisiko: Strukturierte Produkte können zwar eine höhere Liquidität bieten als Direktanlagen in alternativen Anlageklassen, aber sie können dennoch weniger liquide sein als traditionelle Anlagen, insbesondere in Zeiten von Marktstress.
- Gebühren und Kosten: Strukturierte Produkte können im Vergleich zu traditionellen Anlagen höhere Gebühren und Kosten verursachen, was auf die Komplexität ihrer Gestaltung und die Beteiligung mehrerer Parteien wie Emittenten, Vermögensverwalter und Gegenparteien für Derivate zurückzuführen ist.
Durch die Einbettung von Private-Equity-, Immobilien- und Infrastrukturanlagen in strukturierte Produkte haben die Finanzinstitute den Zugang zu diesen Anlageklassen erweitert und bieten so anpassbare Risiko-Rendite-Profile und das Potenzial für eine bessere Portfoliodiversifizierung. Die Anleger müssen jedoch die Komplexität, die Risiken und die Kosten, die mit diesen Produkten verbunden sind, sorgfältig abwägen, bevor sie sie in ihre Anlagestrategie einbeziehen.