Als Finanzberater habe ich das Privileg, Privatpersonen durch die komplexe Welt der Investitionen zu führen. Meine Tage sind angefüllt mit verschiedenen Gesprächen und Erfahrungen, aber eine kürzliche Interaktion stach besonders hervor.

Ein junger, 35-jähriger Unternehmer wandte sich an mich, weil er seine Investitionen diversifizieren wollte und sich für den Aktienmarkt interessierte.

Unsere Diskussion entwickelte sich schnell zu einem tiefen Einblick in strukturierte Produkte und Zertifikate in der Zeichnungsphase für Privatanleger in Europa und der Schweiz.

Kürzlich war er neugierig auf die Aktienmärkte und wollte mehr über strukturierte Produkte erfahren und verglich sie mit „Mini-Börsengängen“.

Am weiteren Verlauf unseres Gesprächs begann er jedoch zu verstehen, dass diese komplexen Finanzinstrumente tatsächlich aus verschiedenen Basiswerten bestehen, die mit Derivaten gebündelt werden. Er verglich sie scharfsinnig mit „kleinen Mini-Börsengängen“, was ich für eine interessante Analogie halte.

Strukturierte Produkte und Zertifikate bieten in Europa und der Schweiz ausgeprägte Anlagemöglichkeiten, die auch den Primärmarkt mit einbeziehen.

Bevor man sich mit den Feinheiten der strukturierten Produkte befasst, muss man ihren Zweck verstehen. Diese Finanzinstrumente sollen den Anlegern helfen, bestimmte Anlageziele zu erreichen, z. B. Kapitalschutz, Renditesteigerung oder Diversifizierung. Sie werden von Finanzinstituten, nicht nur von Banken, aufgelegt und umfassen oft eine Kombination von Basiswerten, die mit Derivaten verpackt sind.

Zunächst fiel es dem Unternehmer schwer, das Konzept der strukturierten Produkte zu verstehen. Er bezeichnete sie als „Pakete“ oder „Körbe mit Derivaten darin“, die von Finanzinstituten zusammengestellt wurden.

Der Vergleich des Unternehmers von strukturierten Produkten mit Mini-IPOs ist nicht weit hergeholt. Bei einem herkömmlichen Börsengang nimmt ein Unternehmen Kapital auf, indem es der Öffentlichkeit Aktien anbietet. In ähnlicher Weise werden in der Zeichnungsphase strukturierte Produkte angeboten, die es den Anlegern ermöglichen, ein Engagement in einem Korb von Basiswerten einzugehen.

Im Gegensatz zu IPOs ist der Einstiegspreis bei strukturierten Produkten jedoch nicht der primäre Vergleichspunkt. Stattdessen sollten die Anleger bei der Prüfung dieser Investitionsmöglichkeiten andere Kriterien berücksichtigen.

Das Gespräch mit dem jungen Geschäftsinhaber war für uns beide eine bereichernde Erfahrung. Er verließ unser Treffen mit einem neuen Verständnis für strukturierte Produkte und Zertifikate und mit dem nötigen Wissen, um fundierte Entscheidungen über seine Investitionen zu treffen. Für mich als Finanzberaterin war es eine erfreuliche Erinnerung daran, welchen Einfluss ich auf Menschen haben kann, die ihr Vermögen vermehren und ihre finanzielle Zukunft sichern wollen.

Der Unternehmer war neugierig geworden und fragte, wie er die strukturierten Produkte während der Zeichnungsphase vergleichen könne, da der Einstiegspreis gleich zu sein schien. Ich erklärte, dass der Schwerpunkt nicht auf dem Einstiegspreis liegen sollte, da die Anleger in der Regel für einen Nominalbetrag zeichnen.

Stattdessen ist es wichtig zu verstehen, dass diese Körbe von Basiswerten von etwas weniger als 20 Instituten angeboten werden, und der Schlüssel liegt darin, anhand anderer Kriterien zu vergleichen.

Dieser Austausch hat mich dazu inspiriert, meine Erkenntnisse über strukturierte Produkte und Zertifikate in der Zeichnungsphase für Privatanleger in Europa und der Schweiz weiterzugeben.

Es gibt verschiedene Arten von strukturierten Produkten, die jeweils ihre eigenen Merkmale und Risiken haben. Einige gängige Typen sind:

  • Kapitalgeschützte Produkte: Sie zielen darauf ab, das Anfangskapital des Anlegers zu erhalten und bieten gleichzeitig Renditechancen auf der Grundlage der Wertentwicklung der zugrunde liegenden Vermögenswerte.
  • Produkte zur Renditesteigerung: Sie bieten höhere Renditen als traditionelle Anlagen, können aber auch höhere Risiken bergen. Sie enthalten in der Regel Optionen oder andere Derivate, um zusätzliche Erträge zu erzielen.
  • Hebelprodukte: Diese verstärken die potenziellen Gewinne (und Verluste) einer Anlage durch den Einsatz von Hebeln. Sie werden häufig für kurzfristige Handelsstrategien verwendet und können risikoreicher sein als andere Arten von strukturierten Produkten.
  1. Zugrunde liegende Vermögenswerte

Strukturierte Produkte können mit verschiedenen Basiswerten wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Indizes verknüpft sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Vermögenswerte im „Korb“ des Produkts zu kennen, da sich ihre Wertentwicklung direkt auf die Rendite des Produkts auswirkt. Vergewissern Sie sich, dass die zugrunde liegenden Vermögenswerte mit Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikotoleranz übereinstimmen.

  1. Derivate

Strukturierte Produkte enthalten häufig Derivate wie Optionen, Futures oder Swaps, die das Risiko- und Ertragsprofil des Produkts erheblich beeinflussen können. Derivate können sehr komplex sein. Vergewissern Sie sich daher, dass Sie verstehen, wie sie funktionieren und wie sie sich auf die Gesamtleistung des Produkts auswirken.

  1. Kreditrisiko des Emittenten

Da strukturierte Produkte von Finanzinstituten aufgelegt werden, ist das Kreditrisiko des Emittenten ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss. Wenn der Emittent in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder ausfällt, kann der Wert des strukturierten Produkts erheblich beeinträchtigt werden. Informieren Sie sich vor einer Investition über die Kreditwürdigkeit und die finanzielle Stabilität des Emittenten.

  1. Gebühren und Kosten

Strukturierte Produkte sind häufig mit verschiedenen Gebühren und Kosten verbunden, z. B. Verwaltungsgebühren, Verkaufsgebühren und Handelskosten. Diese Kosten können Ihre potenzielle Rendite schmälern, weshalb Sie sich vor der Zeichnung unbedingt darüber informieren sollten.

  1. Liquidität

Einige strukturierte Produkte können weniger liquide sein als herkömmliche Anlagen, so dass es schwierig ist, sie schnell oder zu einem angemessenen Preis zu verkaufen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie vor Ablauf der Laufzeit des Produkts auf Ihr Geld zugreifen müssen. Informieren Sie sich über die Liquidität des Produkts und mögliche Strafen bei vorzeitigem Ausstieg.

  1. Leistungsszenarien

Untersuchen Sie die Leistungsszenarien des Produkts, um einen Einblick zu erhalten, wie es unter verschiedenen Marktbedingungen abschneiden könnte. So können Sie feststellen, ob das Produkt Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikotoleranz entspricht.

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